Projektarchiv:In Zukunft mit UNS!
In Zukunft mit UNS! | |
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Projektbeginn: | 2013 |
Projektende: | 2016 |
Projektträger: | Landesjugendring BW |
Finanzierung: | Baden-Württemberg Stiftung |
Hintergrund und Zielsetzung des Propjekts
„In Zukunft mit UNS!“ war ein Projekt der Baden-Württemberg Stiftung gGmbH und wurde vom Landesjugendring Baden-Württemberg in Abstimmung mit der Landeszentrale für politische Bildung durchgeführt. Ziel war es, Jugendliche zu befähigen, sich aktiv für eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen und für mehr Demokratie in ihrem Lebensumfeld einzusetzen. Zusätzlich wurden im Laufe des Projekts auch erwachsene Mitarbeitende der Verwaltung als Zielgruppe einbezogen: Jugendbeteiligung ist eine Querschnittsaufgabe in der Verwaltung. Auch fähige Jugendliche können im kommunalen Umfeld nicht viel erreichen, wenn die Gemeinde nicht ebenfalls von der Wichtigkeit der Jugendbeteiligung überzeugt ist, nicht wesentliche Methoden und Verfahren kennt und sich nicht über grundsätzliche rechtliche Rahmenbedingungen bewusst ist. Aus diesem Gedanken ist weiterhin das Qualifizierungsangebot „Aktivierende Jugendbeteiligung“ entstanden.
Formal gliederte sich das Projekt in zwei Phasen:
- Phase I: In Zukunft mit UNS! ‒ Wahl ab 16 (bei den Kommunalwahlen 2014)
- Phase II: In Zukunft mit UNS! ‒ Qualifizierung Jugendlicher in Beteiligungsprozessen
Projektphase 1: Wahl ab 16
Bündnis „Wählen ab 16“
Die erste Projektphase bildete den Beitrag der Baden-Württemberg Stiftung zum Bündnis „Wählen ab 16“ anlässlich der Kommunalwahlen 2014. Die Bündnispartner waren: Landesjugendring BW e.V., Landeszentrale für politische Bildung BW, Baden-Württemberg Stiftung gGmbH, Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten BW e.V., Baden-Württembergische SportJugend im Landessportverband BW e.V., Dachverband der Jugendgemeinderäte BW e.V., Evangelische Akademie Bad Boll, Fraktionen im Landtag (CDU, Bündnis 90/Die Grünen, SPD, FDP/DVP), Friedrich-Naumann Stiftung für die Freiheit, Fritz-Erler-Forum BW (Landesbüro der Friedrich-Ebert Stiftung), Gemeindenetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, Heinrich Böll Stiftung, Innenministerium BW, Internationales Forum Burg Liebenzell e.V., Jugendpresse BW e.V., Jugendstiftung BW, Katholische Akademie Hohenheim, Kreisjugendring Esslingen e.V., Kommunale Spitzenverbände (Städtetag, Gemeindetag, Landkreistag), Konrad-Adenauer-Stiftung, Landesanstalt für Kommunikation BW, Landesarbeitsgemeinschaft Offene Jugendbildung BW, Landesfrauenrat BW, Landesschülerbeirat BW, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren BW, Ministerium für Integration BW, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BW, Mehr Demokratie e.V., Ring politischer Jugend BW (Grüne Jugend, Junge Liberale, Junge Union, Jusos), Stadt Filderstadt, Referat für Bürgerbeteiligung und Stadtentwicklung, Stadtjugendring Stuttgart e.V., Stuttgarter Jugendhaus gGmbH, Verband Region Stuttgart, VHS-Landesverband BW e.V., Radio Energy, Stuggi.tv, yaez Verlag. Federführend im Bündnis waren der Landesjugendring BW (LJR) und die Landeszentrale für politische Bildung BW (LpB).
Landespressekonferenz Am 20.02.2014 ging das Bündnis „Wählen ab 16“ mit einer Landespressekonferenz (LPK) an die Öffentlichkeit. Verbunden hiermit waren die gleichzeitige Freischaltung der Bündniswebsite, die Veröffentlichung des Angebotskatalogs des Bündnisses (online und als gedruckte Broschüre) sowie die Möglichkeit, online Aktionstage des Projekts „In Zukunft mit UNS!“ zu buchen.
Angebotskatalog und Homepage Der Angebotskatalog des Bündnisses erschien als DIN lang-Broschüre. In dieser wurden die Initiatoren des Bündnisses – die LpB und der LJR – sowie die Baden-Württemberg Stiftung als Trägerin des größten Einzelbeitrags vorgestellt. Alle weiteren Bündnispartner wurden aufgelistet. Die auf Aktionstage bezogenen Angebote aus dem Projekt „In Zukunft mit UNS!“ wurden auf drei Seiten ausführlich vorgestellt (Angebotsnummern 101–106). Auf der Bündnishomepage http://waehlenab16-bw.de wurden analog zum Angebotskatalog die Angebote aller Bündnispartner vorgestellt – diese konnten direkt online angefragt oder gebucht werden. Die Anmeldungen zu Aktionstagen des Projekts „In Zukunft mit UNS!“ wurden per E-Mail an die Projektfachstelle weitergeleitet. Materialien der Bündnispartner konnten als PDF-Dateien heruntergeladen werden, so auch die Handreichung 1 und die Arbeitsmaterialien aus dem Projekt „In Zukunft mit UNS! . Darüber hinaus gab es textlich und audiovisuell aufbereitete Hilfen zum Thema „Wählen ab 16“, Testimonials, ein Erklärvideo und Social Media-Verknüpfungen. Auch die Online-Wahlsimulation des Projekts „In Zukunft mit UNS!“ wurde auf dem Server des Bündnisangebots „gehostet“ und auf der Startseite der Bündnishomepage verlinkt.
Werbung für Aktionstage im Rahmen kommunaler Bündnisse Ein wichtiger Tätigkeitsbereich insbesondere von Oktober 2013 bis Februar 2014 war die Werbung zur Gründung kommunaler Bündnisse.
Gewinnung und Qualifizierung von Multiplikator*innen
Die Schulungen Insgesamt wurden fünf Multiplikator*innen-Schulungen durchgeführt:
- 20./21.12.2013 in Bad Liebenzell: 45 Teilnehmende mit Vorerfahrung aus allen Regierungsbezirken. Konzentration auf Großgruppenmoderationsmethoden.
- 10./11.1.2014 in Freiburg: 25 Teilnehmende aus dem Regierungsbezirk Freiburg
- 18./19.1.2014 in Heidelberg: 25 Teilnehmende aus dem Regierungsbezirk Karlsruhe
- 25./26.1.2014 in Stuttgart: 21 Teilnehmende aus dem Regierungsbezirk Stuttgart
- 31.1.–2.2.2014 in Weingarten bei Ravensburg: 24 Teilnehmende aus dem Regierungsbezirk Tübingen.
Die folgenden Bausteine standen im Zentrum der Schulungen:
- Einführung in die Struktur des Projekts und des Bündnisses „Wählen ab 16“
- Vorbereitung auf die späteren Aufgaben
- Einführung in Kommunalpolitik, Erfahrungsaustausch zum Thema
- Einführung in das Thema „Beteiligung und Demokratie“
- Durchspielen jeweils exemplarischer Methoden aus den Modulen:
- Aktivierung und Kennenlernen
- Hinführung zum Thema
- Inhaltliche Grundmodule
- Plan- und Rollenspiele
- Stationenlernen
- Moderationsmethoden
- Ergebnissicherung
- Reflexion und Evaluation
- Rollenwechsel: Reflexion der jeweiligen Methode aus der Perspektive von Teilnehmenden: Worauf ist zu achten, welche Methode eignet sich besonders für welche Zielgruppe?
- Organisatorisches und Beantwortung offen gebliebener Fragen
Grundsätzlich waren die Teilnehmenden sehr zufrieden mit den Schulungen. Mehrfach kritisch angemerkt wurde der lange Leerlauf zwischen den Schulungen (insbesondere derjenigen in Bad Liebenzell im Dezember 2013) und der heißen Phase der Aktionstage.
2.2.3 Handreichung Nr. 1: Methodenhandbuch und Arbeitsmaterialien für Multiplikatorinnen und Interessierte Das Methodenhandbuch folgt im Wesentlichen dem Aufbau der Schulungen und damit auch dem der Aktionstage. Den Schwerpunkt bilden Kurzbeschreibungen aller vorgestellten Methoden. Vorangestellt sind jeweils Angaben zur Zielgruppe, zur idealen Teilnehmendenzahl, zu benötigtem Material, zu Bedingungen an die Räumlichkeiten, zum Schwierigkeitsgrad der Methode und zu deren didaktischem Hauptziel. Zu den meisten Methoden gehören umfangreiche Arbeitsmaterialien (insgesamt ca. 270 Seiten), die noch beim Landesjugendring abgerufen werden können. Das Methodenhandbuch „In Zukunft mit UNS! Wahl ab 16“ kann beim Landesjugendring heruntergeladen werden: https://www.ljrbw.de/publikationen/in-zukunft-mit-uns-wahl-ab-16
Organisation und Durchführung von Aktionstagen
Insgesamt wurden 72 Aktionstage in verschiedenen Modellvarianten durchgeführt. Die Varianten waren:
- Moderierte Veranstaltungen
- Kommunalpolitische Planspiele
- Stationenlernen: Unterwegs in der Gemeinde
- Das Wahl-ABC
- Speed-Dating
- eigene Formate
Am gefragtesten waren die Varianten Speed-Dating, Stationenlernen und Wahl-ABC – die meisten Veranstalter*innen entschieden sich aber für eigene Formate.
Online-Wahlsimulation
Es wurde begleitend eine „internetbasierte Wahlsimulation“ entwickelt, welche am 08.05.2014 über den Server des Bündnisses „Wählen ab 16“ online ging. Ziel der Simulation war es, Jugendlichen und älteren Interessierten die Besonderheiten des Kommunalwahlrechts in Baden-Württemberg aufzuzeigen und verständlich zu machen. Gemeinde, Kreise und der Verband Region Stuttgart konnten über eine Excel-Schnittstelle die Kandidierenden der vor Ort antretenden Listen in die Simulation eintragen. Die Nutzer*innen konnten dann anhand dieser realen Listen ‒ bzw. in Gebietskörperschaften, welche sich nicht beteiligt hatten, anhand von fiktiven Listen ‒ ihre Stimmzettel ausfüllen und dabei von allen Regeln des baden-württembergischen Kommunalwahlrechts Gebrauch machen. Nach dem fiktiven Abgeben des Stimmzettels erhielten die Nutzer*innen und Nutzer eine Rückmeldung dazu, ob ihre Stimmen gültig sind und wenn nein, warum nicht. Auch gab es eine Rückmeldung in Fällen, in denen zwar Stimmen verschenkt worden, der Stimmzettel jedoch gültig gewesen wäre.