Warum ist nachhaltige Entwicklung ein Thema für die Jugendverbandsarbeit?

Aus Landesjugendring-Wiki
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Jetzt oder nie: Die globale Erwärmung ist die größte Bedrohung des 21. Jahrhunderts. Das Zeitfenster, in dem unser Handeln die Klimakatastrophe noch aufhalten kann, schließt sich schnell. Spätestens ab 2015, so die Berechnungen des Weltklimarats, müssen die weltweiten klimaschädlichen Emissionen drastisch sinken. Bis 2050 müssten sie, so der Weltklimarat in seinem jüngsten Bericht, um 50% reduziert werden. Nur so kann das sogenannte Zwei Grad-Ziel der internationalen Klimapolitik noch erreicht werden. Es besagt, dass die globale Erderwärmung auf max. 2 Grad im Vergleich zur Temperatur seit Beginn der Industrialisierung (ca. 1850) begrenzt werden soll. Mittlerweile wird von einigen Staaten bereits bezweifelt, ob dieses Ziel überhaupt ambitioniert genug ist.

Zur Umsetzung wirkungsvoller Klimapolitik und einer nachhaltigen Entwicklung generell sind viele Akteure nötig. Die globale und nationale Politik muss einen gesetzlichen Rahmen setzen, Wissenschaft und Wirtschaft müssen umdenken. Genauso wichtig sind aber auch individuelles Handeln und die Aktivitäten der Zivilgesellschaft. Dazu gehören auch die Akteure der Jugendarbeit.

Als Jugendverbände haben wir gute Anknüpfungspunkte zum Thema, die wir uns bewusst machen sollten:

  • „Jugend(verbands)arbeit dient der Förderung der Entwicklung sowie der Erziehung von Kindern und Jugendlichen zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten und greift ihre Bedürfnisse und Interessen auf“ (SGB VIII).
  • Jugendverbände arbeiten „direkt“ mit den „nächsten Generationen“.
  • Jugendverbände setzen sich in der Regel „sowieso“ für eine bessere Gesellschaft ein und greifen entsprechende Themen auf.
  • Jugendverbände bieten Möglichkeiten für das Erlernen wichtiger Kompetenzen, die auch mit BNE gefördert werden sollen.

All diese Anknüpfungspunkte erleichtern die Zugänge zum Thema und machen die konkrete Arbeit einfacher.

Neben diesen Anknüpfungspunkten steht die Jugendarbeit jedoch vor zwei grundlegenden Herausforderungen:

  • Interessenvertretung: Wir müssen die Interessen der heutigen Jugend und der zukünftigen Generationen gegenüber der Politik vertreten. Als Jugendliche müssen wir uns einmischen und der Politik klar machen, dass es um unsere Zukunft geht.
  • Sensibilisierer: Wir sind aber genauso gefordert, bei unseren Mitgliedern und TeilnehmerInnen Bewusstsein zu schaffen und ihnen Wege zu einem nachhaltigeren Lebensstil aufzuzeigen. Wichtig dabei ist, ohne Angst, Schuldzuweisungen und „erhobene Zeigefingerpädagogik“ zu arbeiten.

Die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) greift diese Herausforderungen auf und versucht das Thema in der Jugendarbeit zu etablieren.


Siehe auch:

Bildung für Nachhaltige Entwicklung

BNE in der Juleica-Ausbildung

Linkliste Nachhaltige Entwicklung