Projektarchiv:Sommerkampagne

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Sommerkampagne
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Projektbeginn: 2004, 2008, 2010, 2012, 2014, 2016, 2018
Projektende: ~
Projektträger: Landesjugendring BW
Finanzierung: Landesjugendring BW


Die Sommerkampagnen des Landesjugendrings

Die Mitgliedsorganisationen im Landesjugendring haben 2004 zum ersten Mal die Mitglieder des Landtags Baden-Württemberg in den Sommerferien zu einem Besuch einer Freizeit oder eines Zeltlagers der Jugendarbeit eingeladen. Seit 2008 findet die Sommerkampagne alle zwei Jahre statt.

Sie bietet Landespolitiker*innen den geeigneten Rahmen, einen wichtigen Teil der Arbeit der Jugendringe und Jugendverbände in Baden-Württemberg kennenzulernen und den Wert ehrenamtlichen Engagements hautnah zu erleben.
Beim Besuch einer Freizeit begegnen sie Kindern und Jugendlichen und können sich ein Bild von der Lebenswirklichkeit junger Menschen in Baden-Württemberg zu machen.

Ehrenamtliches Engagement ist wichtig

Die schulfreie Zeit ist für Kinder und Jugendliche alles andere als langweilig. Vom durchgehenden Ferienangebot am Wohnort mit Übernachtung zuhause, über Zeltlager und Hüttenaufenthalte in Baden-Württemberg bis hin zu Jugendreisen ins Ausland: Kommunen, landesweite Jugendverbände und örtliche Vereine bieten ein vielfältiges Programm.

Diese Angebote der Jugendringe und Jugend-verbände werden meist von Ehrenamtlichen geleitet und begleitet, mindestens 15.000 ehrenamtliche FreizeitleiterInnen sind es jeden Sommer. Geschult durch hauptberufliche BildungsreferentInnen setzen sie ihre Freizeit ein, um Kindern und Jugendlichen ein Sommererlebnis mit Spaß und Sinn zu ermöglichen.

2004: Wir schicken den Landtag in die Ferien

Höhepunkt im Jahr 2004 war „Wir schicken den Landtag in die Ferien“. Die Kampagne griff Themen wie Ehrenamt, Infektionsschutzgesetz, Sonderurlaub und Juleica intensiv auf. 45 Landtagsabgeordnete und 6 Bundestagsabgeordnete haben im Rahmen der Kampagne bis zu einen Tag auf den Freizeiten der Jugendverbände verbracht. Die wesentlichen Botschaften der Aktion waren:

Freizeitarbeit darf nicht durch bürokratische Hürden erschwert werden. Die Auslegung der Gesetze und die Verwaltungspraxis sollten sich an den Ehrenamtlichen orientieren (z.B. Infektionsschutzgesetz und die Sprechzeiten eines Gesundheitsamtes)
Die Freizeitarbeit der Jugendverbände könnte ohne das große ehrenamtliche Engagement der vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht durchgeführt werden.
Kinder und Jugendliche lernen auf Freizeiten. Somit ist die Freizeitarbeit ein wichtiger Teil der außerschulischen Bildungsarbeit.
Ehrenamtliches Engagement braucht fördernde und unterstützende Rahmenbedingungen (z.B. Sonderurlaubsgesetz) und hauptamtliche Mitarbeiter*innen, die ehrenamtliches Engagement unterstützen und begleiten.

2008: Entdecke was geht – Politik trifft Jugendarbeit.

Die Kampagne 2008 lud wieder KommunalpolitikerInnen, Landtags- und Bundestagsabgeordnete aus Baden-Württemberg ein, die Jugendverbände und Jugendringe in ihrem Umfeld näher kennen zu lernen.

Den Rahmen bildete die „JuPoCa“ (JugendPolitikerInnenKarte). Die PolitikerInnen sollten, analog zur Juleica, durch den Besuch von drei Jugendarbeitsveranstaltungen als TeilnehmerInnen oder AkteurInnen eine „JuPoCa“ erwerben. Damit wurde sie/er für die Interessensvertretung der jungen Generation sowie der Jugendarbeit gegenüber der Politik qualifiziert.
Dazu gab mindestens eine Veranstaltung Raum für eine aktive Gestaltung und mindestens ein Termin stand für eine direkte Teilnahme der Abgeordneten an Veranstaltungen mit Kindern und Jugendlichen zur Verfügung. Bei der Auftaktveranstaltung bekam jede(r) teilnehmende Abgeordnete Infomaterial des zu besuchenden Verbandes/Ringes, eine Infobroschüre mit Grundsätzen der Jugendarbeit sowie einen Wandkalender. Des Weiteren versuchte der LJR für die PolitikerInnen „Freistellung für ehrenamtliche Jugendarbeit“ für die Aktionen zu beantragen.

2010: Sommerfeeling oder Lagerkoller?

Unter dem Titel „Sommerfeeling oder Lagerkoller – PolitikerInnen im Praxistest“ wettete der Landesjugendring 2010 mit den Fraktionen des Landtages, dass sie es nicht schaffen, symbolisch eine ganze Ferienfreizeit zu organisieren. Dazu besuchten die Abgeordneten Jugendgruppen vor Ort, halfen bei den Vorbereitungen, packten beim Aufbau mit an und organisierten das Freizeitprogramm. Die Aufgaben wurden gerecht aufgeteilt: die PolitikerInnen übernahmen jeweils verschiedene Aufgaben in verschiedenen Lagern.

Dazu mussten die Abgeordneten sich erst einmal schlau machen. Denn wer die Nachtwache übernimmt, muss natürlich über Jugendschutz und Aufsichtspflichten informiert sein. Wer kocht, muss sich mit Infektionsschutz und Hygienevorschriften auskennen. Und dass so ein Lager auch finanziert werden muss, versteht sich von selbst. Wie komplex Jugendarbeit ist, konnte also selbst erfahren werden.

Mit jeder erfüllten Aufgabe verdiente sich der/ die Abgeordnete ein Puzzleteil für seine Fraktion. Entsprechend der Fraktionsgrößen mussten zwischen sechs und 22 Puzzleteile erworben werden. Nur wer bis zum Ende des Sommers ein vollständiges Puzzle vor legen konnte – als Fraktion also tatsächlich ein gesamtes Zeltlager auf die Beine gestellt hat – gewinnt die Wette gegen den LJR. Als Gewinn gab es ein gemeinsames Essen vor dem Landtag.

2012: Jugend im Focus: PolitikerInnen fotografieren Freizeiten

Fotowettbewerbe gibt es viele, doch selten sind es PolitikerInnen, die da knipsen sollen. Das änderte sich 2012! Der Landesjugendring und seine Mitgliedsorganisationen schrieben einen Fotowettbewerb aus und luden gleichzeitig die Abgeordneten des Landtags Baden-Württemberg auf ihre Freizeiten ein. Die PolitikerInnen wurden gebeten, ihre Eindrücke beim Besuch der Freizeiten der Jugendarbeit fotografisch festzuhalten und die Bilder für den Wettbewerb einzureichen. Eine Jury aus Jugendlichen hatte die Fotos gesichtet und die Siegerfotos gekürt. Zum Abschluss trafen sich Jugendliche und PolitikerInnen zur Preisverleihung und Ausstellung des Fotowettbewerbs im Landtag in Stuttgart.

Über 100 interessierte Freizeiten, 37 PolitikerInnen, 41 Besuche und 84 eingereichte Fotos für den Wettbewerb – das war die stolze Zahlenbilanz der Kampagne.

2014: Politik auf Bäbberjagd im Jahr der Kinder- und Jugendrechte

Dieses Mal stand die Sommerkampagne ganz im Zeichen des Klebespaßes: Jede*r Landtagsabgeordnete bekam ein Stickeralbum, das es  während des Freizeitenbesuchs zu befüllen galt. Im Album zeigen die Verbände, wie sie tagtäglich die Kinder- und Jugendrechte bei ihrer Arbeit mit Leben füllen. Damit die PolitikerInnen gleich loslegen können, gab es ein paar Aufkleber schon zum Stickerheft dazu. Wer nicht alle Aufkleber zusammen hatte, musste tauschen, feilschen und harte Verhandlungen mit den Kolleg*innen aus dem Landtag führen. Bei der Abschlussveranstaltung fand dann die Siegerehrung statt. Es wurden Reden gehalten, selbstgekochtes veganes Mittagessen serviert und  als Preis winkte das Maskottchen "Flo der Fuchs" als Kuscheltier.